Jugendfeuerwehr im Schlauchboot
Der Termin stand schon lange fest. Trotzdem klappte es nicht so ganz mit der Absprache ganz nach oben. Kurz vorher zog ein Gewitter durch und die Wettervorhersage geriet zum Ratespiel. Aber dann war es endlich soweit und das Schlauchboot wurde zu Wasser gelassen.
Ohne Frage sind Einsätze mit dem Schlauchboot eher selten. Aber dennoch kommen sie vor wie z.B. die Rettung eines Greifvogels. Dieser hatte sich auf einem Baum an der Saale auf einem Ast in einer Angelleine verfangen und war nur von der Wasserseite erreichbar. Eine ähnliche Übung mit der Jugendfeuerwehr lag also nahe.
Während unsere Einsatzkräfte als Team schon allein durch die Einsätze und Dienste zusammengeschweißt werden, sind für das Teambuilding in der Jugendfeuerwehr spezielle Übungen wichtig. Sprichwörtlich gemeinsam in einem Boot zu sitzen, ist eine davon.
Dieses Mal sind neben den Übungsleitern auch aktive Einsatzkräfte dabei. Zum Teil liegt deren Zeit in der Jugendfeuerwehr noch gar nicht so lange zurück. Entscheidend ist das gemeinsame Vorgehen bei der Lösung einer Aufgabenstellung. Die Scheu vor den Älteren verlieren, Zusammengehörigkeit fühlen und etwas Neues nicht Alltägliches zu erleben.
Erst mit Motor, dann mit Muskelkraft
Auf der Saale mit dem Schlauchboot per Motor flussaufwärts und zurück mit dem Paddel. Soweit so gut. Klingt nicht sonderlich schwer. Aber wie so oft liegt der Teufel im Detail.
Zunächst gleitet das Schlauchboot nicht von allein vom Hänger. Es braucht etliche Hände, um ins Wasser zu kommen. Zumal es durch den Motor hecklastig ist und ziemlich schwer. Ist es geschafft, muss man noch trocken hineinkommen. Schließlich bleibt das eine ziemlich wacklige Angelegenheit.
Alle im Boot und es geht flussaufwärts. Die Steuerung übernehmen die Einsatzkräfte und erklären dabei die Besonderheiten.
Schwerer als gedacht
Bei kleineren Schlauchbooten mit Außenbordmotor wird meist direkt am Motor über die Pinne gesteuert. Der „Fahrer“ steuert sowohl Gas als auch die Richtung über den Griff am Motor. Die Pinne wird nach links oder rechts bewegt, um das Boot in die gewünschte Richtung zu lenken. Das Gas reguliert er durch Drehen des Griffs.
Ungewohnt ist bei der Steuerung mit der Pinne, dass die Bewegung der Hand bzw. des Armes entgegengesetzt zur Fahrtrichtung ist. Ebenso gewöhnungsbedürftig sind die Bewegungen des Boots durch den Wellengang bei höheren Geschwindigkeiten.

Am Wendepunkt angekommen heißt es Motor aus und Paddel an. Hier kommen die nächsten Schwierigkeiten. Sieben Personen in einem Schlauchboot zu paddeln, kosten richtig Schmackes. Der Spaß dabei ist allerdings unverkennbar und schallt über den Fluss.
Getränke und Wassermelone unterwegs, ein Eis zum Schluss… die strahlenden Gesichter erübrigen ein Schlusswort der Übungsleiter.