Immer diese Knoten
Insider wissen, es gibt beliebt-berüchtigte Themen für die Ausbildungsdienste bei der Feuerwehr. Eines sind Knoten bzw. Stiche und davon gibt es etliche.
WAS FÜR DEN LAIEN SO SIMPEL KLINGT im Sinne von:“Was kann schon so kompliziert an einem Knoten sein?! Kann man doch vom Schnürsenkel binden.“, ist im Einsatz mitunter lebensrettend. Wenn es denn der richtige Knoten ist!
Mastwurf reicht
Die sprichwörtliche „eilerlegende Wollmilchsau“ ist der so genannte Mastwurf. Einfach, praktisch und universell einsatzbar. Den kann jeder. Aber Brustbund und Pfahlstich als Rettungsknoten? Da schießt manchem die Frage durch den Kopf:“Wie war das gleich nochmal?“
Werden die Knoten nicht regelmäßig in die Dienste eingebunden, wird´s schwierig mit der Erinnerung. Aus diesem Grund üben wir übers Jahr verteilt nicht nur in der Wehr, sondern auch an praktischen Übungen unter Einsatzbedingungen.
Beispiel 1: Rettung einer im Eis eingebrochenen Person
Seit kurzem verfügen wir über einen Airtrack. Mit diesem aufblasbaren Rettungssteg können Personen aus dem Wasser oder Eis gerettet werden. Passende Knoten sind dabei Pflicht. So muss der Steg an Festpunkten am Ufer gesichert werden.
Die Einsatzkraft auf dem Steg benötigt ebenfalls die richtig „verknotete“ Seilsicherung. Kommen zusätzlich Leitern zum Einsatz, benötigen auch diese eine Sicherung.
Beispiel 2: Verletzter Biker in Hanglage
Egal ob von oben oder unten, Personen in Notlage aus einem steilen Hang zu retten, stellt spezielle Anforderungen. Leitern einsetzen, Auf,- oder Abstiegsseile legen, Rettungsboard an einem Fixpunkt und zusätzlich über eine Rettungskraft sichern – gebraucht werden mehrere verschiedene Knoten.
Bei der Auswertung der Übungen kommt dann regelmäßig die Frage vom Gruppenführer:“Und…war das zu simpel oder notwendig?“ Die Antwort war bisher immer gleich:“Gut, dass wir das wieder geübt haben.“