Maschinistendrill: Pumpen was das Zeug hält
IM WAHRSTEN SINNE DES WORTES, OHNE SIE LÄUFT NICHTS. Sie fahren nicht nur die Einsatzfahrzeuge, sondern sorgen auch dafür das Wasserdruck am Strahlrohr anliegt.
WENN ERFAHRENE MASCHINISTEN DAS WORT PUMPE HÖREN, bekommen sie leuchtende Augen. Zu ihren Feuerlöschpumpen im Fahrzeug haben sie eine ganz spezielle Beziehung. Sie hören schon am Sauggeräusch, ob es ihrem „Schätzchen“ gut geht. Aber bis man das kann, heißt es:
Üben, üben, üben…
Auch wenn die Bezeichnung Drill im Sprachgebrauch negativ konnotiert ist, bei der Feuerwehr geht es schon in die Richtung. Ob Wassertrupp, Schlauchtrupp, Angriffstrupp oder eben Maschinisten, die erforderlichen Fertigkeiten sollten praktisch im Schlaf abrufbar sein. Sie müssen sitzen und sprichwörtlich in Fleisch und Blut übergehen.
Im Einsatz stehen Maschinisten besonders unter Stress, denn von ihnen hängt nicht nur entscheidend die Wasserversorgung ab, sondern auch mit welchem Druck es durch die Schläuche fließt.
Dabei spielen etliche Faktoren eine Rolle, über die im Einsatz sofort eine Entscheidung getroffen werden muss. Wasserzuführung oder Wasserförderung? Läuft sie über eine lange oder kurze Wegstrecke? Wird mit einer offenen oder geschlossenen Schaltreihe gefördert? Reichen Eingangsdruck und Ausgangsdruck?
Daneben brauchen die Einsatzkräfte noch diverse Sachen wie Leitern, Licht, Schläuche, Kupplungen, Strahlrohre und und und… Choleriker sind hier als Maschinist ebenso fehl am Platz wie Phlegmatiker.
Natürlich durchlaufen Maschinisten eine adäquate und komplexe Ausbildung. Aber jeder von ihnen weiß, ohne regelmäßige Übungen in den Ausbildungsdiensten, würde vieles gedanklich mit der Zeit verblassen. Da ist wachsende Unsicherheit vorprogrammiert.
Wie war das gleich nochmal?
Also hat auch unserer Wehrleiter seine Maschinisten mal wieder auf den Prüfstand gestellt. Imitiert wurde neben einer C-Leitung mit Strahlrohr, dass größere Wassermengen über einen längeren Zeitraum zur Kühlung eines Gastanks benötigt werden d.h., ein so genannter Monitor mußte her. Zusätzlich sollte dafür die Tragkraftspritze Wasser aus der Strenge fördern.
Eine der unvermeidbaren Fangfragen: Wie ist das Verhältnis von möglicher Wasserabgabe an Liter / Minute und nötigem Eingangsdruck?
Tja, was sagt man da so? Raten is´ nicht. Die alten Hasen haben diese Frage in 30 Jahren Zugehörigkeit bei der Feuerwehr unzählige Male gehört. Mit Schalk in den Augen schweigen sie wissend und denken sich:“Soll´n mal die Jungen.“
Für ein paar Sekunden herrscht knisternde Stille. Dann greift, was uns schon in der Truppmann-Ausbildung regelrecht eingebleut wurde:“Leute, gebt um Himmelswillen zu, wenn ihr unsicher seid! Bloß keine falsche Scham.“
Tiefes Durchatmen und plötzlich ist die Spannung wie weggeblasen. Wenige Minuten später steht die Wasserförderung samt Monitor und es wird gepumpt, was das Zeug hält. Prompt kühlt sich der Gastank ab.
Fazit bei allen: „Gut, dass wir das gemacht haben. Unbedingt demnächst nochmal.“