Manövrieren mit dem Schlauchboot
DIE WASSERRETTUNG VON PERSONEN oder Gefahrgut im Wasser verlangt einiges an Fertigkeiten im Manövrieren eines Schlauchbootes. Wenn der Einsatz des Bootes eher selten notwendig ist und dadurch schlicht die Übung fehlt, schleichen sich zwangsläufig Unsicherheiten ein.
Lust oder Frust: Der richtige Stellplatz entscheidet
Leichte Boote mit einer Motorisierung bis 15 PS dürfen führerscheinfrei gefahren werden. Da unser Außenborder knapp darunter liegt, darf im Ernstfall jede Einsatzkraft steuern. Aber zwischen Dürfen und Können liegen mitunter Welten. Das zu ändern, war Sinn und Zweck des vom Wehrleiter angesetzten Dienstes. Immerhin saßen einige zum ersten Mal in einem motorisierten Schlauchboot.
Vorher muss es jedoch dem Maschinisten erst einmal gelingen, das Löschfahrzeug mit Bootsanhänger in Ufernähe zu platzieren. Hat er diese erste Hürde gemeistert, ist ihm der Beifall der Gruppe sicher. Ansonsten müßte in Etappen geschleppt werden.
1. Aufgabe: Westen an, runter und rein
Das Anlegen der Rettungswesten sorgt immer wieder durch die Art und Weise der Verschnürung für Belustigung. Aber zunächst galt es, dass Boot unbeschädigt unter realistischen Bedingungen ins Wasser zu bringen.
Durch den Motor bringt es mit ca. 160 kg einige Kilogramm auf die Waage und eine Slipanlage, auf der das Boot bequem ins Wasser gleitet ist natürlich nie vorhanden.
2. Aufgabe: Motor starten
Offensichtlich brauchen auch Motoren eine gewisse Überredungskunst. Zumindest bei unserer Übung zeigte er sich von der Präsenz des Wehrleiters völlig unbeeindruckt.
Der zog die Jacke aus, krempelte die Arme hoch und dachte sich: „Das wollen wir doch mal sehen!“ Wenig später gab der Motor seinen Widerstand auf und blubberte ruhig vor sich hin. Im Gesicht des Wehrleiters stand groß geschrieben: „Geht doch! Warum nicht gleich so.“
3. Aufgabe: Ohne Verluste ins Boot kommen
Steile, zugewachsene und steinige Böschung? Dann läuft nichts ohne gegenseitige Hilfe. Wer darauf verzichtet und im Wasser landet, hat die (gut gemeinten) Lacher auf seiner Seite.
4. Aufgabe: Klappt´s noch?
Langsam fahren, Vollgas geben, Stoppen, 360 Grad Wendungen, auf der Stelle manövrieren, eine Rettung imitieren, Anlegen – das gelang im ersten Anlauf nur den erfahrenen Kräften.
Alle anderen nahmen sich in der Auswertung den Hinweis des Wehrleiters zu Herzen, die Übungen möglichst mehrmals zu trainieren. Dafür reichen vier Einsatzkräfte d.h., es muss nicht immer eine Gruppe eingeplant werden.